Die Anfänge der Seelsorge in Kennelbach (der Ort wird 1249 zum ersten Mal genannt) sind eng verbunden mit den Dominikanerinnen von Hirschthal. 1465 bezogen sie Kloster und Kirchlein an der Stelle des heutigen Friedhofs, nachdem das Vorgänger-Kloster am Hirschberg zum zweiten Mal abgebrannt war. Die Kloster-kapläne betreuten auch die wenigen Bauernfamilien der Umgebung, die pfarrlich zu St. Gallus in Bregenz gehörten.
1785 wurde die kleine Gemeinde im Rahmen der seelsorglichen Reform Kaiser Joseph II. zur Pfarre erhoben, weil die Entfernung von St. Gallus groß war. Die Schwestern sorgten für die Unterbringung des Pfarrers und die kleine Klosterkirche diente nun auch als Pfarrkirche. Damals hatte Kennelbach 221 Einwohner, davon lebten 37 im Kloster. Weil einige Familien bald wieder zur Bregenzer Mutterpfarre gehören wollten und in der Nacht auf den 1. Jänner 1796 das Kloster wieder ab-brannte – die Schwestern zogen nun in das leerstehende ehemalige Franziskaner-kloster Thalbach in Bregenz – wurde Kennelbach 1801 wieder eine Filiale von St. Gallus.
Zwistigkeiten mit der Mutterpfarre und das starke Wachstum der Bevölkerung – 600 Beschäftigte bei den erfolgreichen Textilwerken Schindler – bewirkten 1863 eine zweite Erhebung des Dorfes zur selbständigen Pfarre. Erster Pfarrer wurde der bisherige Seelsorger Thomas Amann aus Düns (bis 1872).
1882 wurde ein neuer Pfarrhof gebaut und im Frühjahr 1890 begannen unter Pfarrer Alois Bell (1889-1904) die Arbeiten am Bau einer neugotischen Pfarrkirche, da das alte Kirchlein viel zu klein geworden war. Am 28. Oktober 1891 weihte Generalvikar Johann Zobl das Gotteshaus ein. Mit Blick auf die neue Situation – Kennelbach war zur Industriegemeinde geworden – wurde Josef der Arbeiter (Gedenktag 1. Mai) zum Patron gewählt (vorher Johannes der Täufer). Nach und nach erfolgte die Komplettierung der Kirchen-Einrichtung - so 1906-08 der Einbau der schönen Glas-fenster, die von Bürgern der Gemeinde finanziert wurden, nachdem bereits 1897 eine neue und wertvolle Orgel aufgestellt worden war (Orgelbaumeister Anton Behmann).
1954/55 fand unter Pfarrer Fridolin Fehr (1947-79) eine umfangreiche Innenreno-vierung statt, die mit der Einweihung am Patroziniumstag 1.5.1955 durch Bischof Paulus Rusch abgeschlossen wurde. Die neugotischen Altäre waren entfernt und durch schlichte Marmoraltäre ersetzt worden.
2003, unter Pfarrer Werner Witwer (1986-2011), erfolgte eine zweite Umgestaltung mit Blick auf das 2. Vatikanische Konzil.
1465 Dominikanerinnen kommen nach Kennelbach (Kloster Hirschthal)
1785 Erste Pfarrerhebung (bis 1801)
1796 Brand des Klosters – die Schwestern ziehen nach Bregenz (Thalbach)
1863 Zweite Pfarrerhebung
1890-91 Bau der neugotischen Pfarrkirche
1953-55 Erste Innenrenovierung
1981-82 Außenrenovierung
2002-03 Zweite Innenrenovierung